Zum Schuljahresende konnten in diesem Jahr zum ersten Mal wieder seit 2019 die jährlichen Bilanzgespräche stattfinden, bei denen sich alle KuVo-Beteiligten an einer Schule, also KuVo-Künstler, -Lehrer, Schulleitung und Winzig Stiftung, zusammensetzen, um sich über die Erfahrungen mit KuVo im letzten Schuljahr auszutauschen. In diesem Frühjahr war die Freude groß, überhaupt wieder in dieser großen Runde zusammenzukommen und sich nun sogar über die vergangenen drei Jahre austauschen zu können.
Natürlich wurde dabei auch über Corona und die wahrnehmbaren Folgen bei den Kindern gesprochen. Alle berichteten übereinstimmend vor allem von Konzentrationsschwäche und fehlender sozialer Entwicklung bei den Kindern. Die Aufmerksamkeitsspanne ist nur noch gering und durch den hohen Medienkonsum sind auch der eigene Schöpfertrieb und die Fantasie bei einigen Kindern nahezu vollständig verschwunden.
In dieser Situation leisten unsere KuVo-Künstler mit viel Einsatz dringend benötigte Basisarbeit und helfen den Kindern ganz elementar, wieder Zugang zu ihren schöpferischen Fähigkeiten zu finden. Wenn der Spaß an der Sache groß genug ist, vergessen die Kinder, dass es anstrengend ist, sich zu konzentrieren und tauchen z.B. beim Trommeln ganz ins Hier und Jetzt ein. Wenn der Prozess wichtiger ist als das Ergebnis, lernen die Kinder, sich selbst zu organisieren. Sie nehmen viel leichter Kontakt auf und öffnen sich emotional. Auch das, was (noch) nicht sprachlich ausgedrückt werden kann, findet Gestalt in einem Bild, einem Tanz, in Musik oder im Theaterspiel; das hilft auch den neu zugewanderten Kindern, aber nicht nur ihnen, sehr.
“Nach unserem Eindruck benötigen die Kinder in ihrer derzeitigen Lebenswirklichkeit KuVo dringender denn je”, resümiert Christine Wassermann, Koordinatorin für Künstler und Schulen der Winzig Stiftung.